Windflüchter

Wie ein Windflüchter steh ich nach vorn gebeugt
unter der stetigen Last deiner Worte.
Mein Stamm, meine Wurzeln lassen mich nicht fliehen.
Meine Gedanken – ein Haus ohne Pforte.

Doch einem Leuchtturm gleich erleuchte ich hell
meine eigene, dunkle Not:
Hab ich doch mein Versprechen gegeben, mein Leben!
– Keine Bö nimmt mir die Butter vom Brot.

Und obwohl das mit dem Krümmen schon lange so geht,
auch an wind- und salzfreien Tagen,
ist es doch meist eine alte Laune der Natur
und nur manchmal ein inneres Klagen.

Der Trost: Windflüchter sind nicht tot zu kriegen,
sie beugen sich allen Gezeiten.
Ab und an muss man sich eben ein bisschen verbiegen,
will man das Leben bestreiten.

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Bildquelle: hier

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