Ein Kompositionsversuch

Vor einer Weile kam mir beim Klimpern auf dem Klavier folgende Melodie in den Sinn, die mich an ein Gedicht von Mascha Kaléko erinnerte. Diese Aufnahme ist noch ganz unprofessionell, ein Rohling sozusagen, doch schon bald folgt eine Studioaufnahme mit Geige, Klavier und zweistimmigem Gesang.

Die noch rohe Aufnahme zur Vertonung des Gedichts „Herbstmelancholie“ von Mascha Kaléko findet ihr

hier.

Liebe Grüße an alle Leser!

Kathamané

September (Auszug)

(Übersetzung aus dem Ungarischen)

Auszug aus dem Gedicht: Szeptember von István Fekete (Infos hier)

Originalgedicht hier

„Noch sind die Bäume grün und die Bäche redsam, noch wiegt sich der Wald mit sommerlichem Knistern, wenn sich der Wind auflehnt, doch die Nächte sind verstummt und legen im Geheimen heruntergefallene gelbe Blätter übereinander.
Noch öffnen sich Blüten am Wegesrand, am Stamme alter Steinkreuze, doch die Egge beerdigt bereits den Sommer…
Üppig und füllig sind die Stöcke an den lachenden Hügelhängen und Marmor reifende frohe Fässer läuten die Weinlese ein, doch Herbstkäfer beweinen schon die Abende und der Schatten der alten Nussbäume ist länger als er selbst…“

Azt gondoltam eső esik / Ich dachte, dass es regnet

Hier findet ihr das Lied: „Azt gondoltam eső esik“

Ich dachte, dass es regnet,
dabei sind es meine Tränen,
meine Augen sind dichte Wolken,
aus denen mich der Regen peitscht.

Komm, meine Rose, lass uns in Frieden sein,
Lass uns miteinander leiden,
//:Es gab immer welche, denen es so erging, die alle miteinander litten.://

//:Reich mir deine Hand, nur eine, was gäb ich darum noch einmal mit dir zu sprechen. ://
//:Reich mir deine Hand, die (der) du mit mir das Kreuz trägst.
Lass uns gemeinsam für immer Lebewohl sagen.://

//:Es schmerzt mein schwaches Herz, ich weiß nicht, ob dir deins auch wehtut://

Auch wenn es schmerzt, was kann man schon tun,
wenn es nun einmal so sein muss.
Wenn deins so schmerzen kann,
können wir uns nie voneinander trennen.


Anmerkung: Dies ist ein bekanntes ungarisches Volkslied, das schon in vielen Versionen gespielt und häufig interpretiert wurde. Die Traurigkeit und Melancholie sind typisch für die ungarische Folklore und machen sie zu dem, was sie ist: Etwas ganz besonderem.


Zugabe: Hier findet ihr das gleiche Lied in der Version von Ripoff Raskolnikow, einem österreichischem Blues-Musiker. Mit ein wenig Akzent und ganz viel Blues wird der Hit ganz neu und doch in seinem Wesen ähnlich interpretiert.

Wilde Zeiten

Wilde Zeiten sind angebrochen. Oder Zeiten des Umbruchs, je nach dem.
Meine Arbeitstage sehen zur Zeit täglich komplett anders aus (was nicht unbedingt schlimm ist…). Ich habe ein neues kleines Büro im Gebäude der Dorfverwaltung von Medina, das ich liebe. Ich habe mir Orchideen gekauft und Hyazinthen-Sträuße in Vasen aufs Fensterbrett gestellt. All meine Dinge haben jetzt einen ordentlichen, entsprechenden Platz. Was mir noch fehlt sind ein Papierkorb und ein guter Bürostuhl, aber das wird noch… 🙂
Ansonsten ist die Arbeit bei dem Lehrmaterialien-Verlag MOZAIK erstmal beendet. Wir haben alles übersetzt, was es ins Deutsche zu übersetzen gab und bevor das digitale Programm nicht an deutsche Schulen verkauft wird, gibt es erstmal nix zu tun. Das ist schade, da ich diese Arbeit total gern gemacht habe und sie mich so viel gelehrt hat, dass ich ewig zurückdenken werde an diese Zeit.
Um mir eine Übergangstätigkeit zu suchen, habe ich mich bei einer Firma beworben, die sich erst im Nachhinein als Ghostwriter-Firma herausstellte. Ich brauch nicht extra zu erwähnen, dass ich nun doch kein Mitarbeiter mehr bin…
Seit Donnerstag habe ich meinen Lebenslauf und meinen Motivationsbrief an so ziemlich alle ungarischen Verlage gesendet. Die größte Hoffnung ist es, bei einem Verlag unterzukommen, Kinderbücher oder andere Literatur zu übersetzen, oder aber auch wieder Lehrmaterialien zu bearbeiten und ins Deutsche zu transformieren. Zurzeit habe ich noch Aufträge, aber nächste Woche wäre es schon gut, wenn sich etwas neues, ein neues Abenteuer innerhalb meines Posteingangs auftun würde… Wer möchte, kann mir ja dafür die Daumen drücken.
Der allergrößte Erfolg meiner bisherigen „Schreiberling“-Karriere ist die Veröffentlichung meines Artikels „Heimat (Pl. die Heimaten)“ in der Neuen Zeitung. Ich habe sogar schon Post und einige persönliche Rückmeldungen dazu erhalten – allesamt positiv. Darüber freue ich mich ungemein, denn ich empfinde dies als Bestätigung für meine weitere Schreiberling-Laufbahn.
So viel erstmal zu den momentanen Aufträgen und Entwicklungen. Meine Deutschkurse führe ich natürlich nach wie vor und ich habe auch schon zwei Angebote ab Sommer in anderen Sprachschulen… Mal sehen, was da so kommen mag!
Ich arbeite jetzt erst einmal noch etwas, bevor der Tag zu lang ist. Allen meinen Lesern einen schönen Abend und vielen Dank für euer Interesse!

Kathamané



			
		

—News-News-News—

Wenn die Woche so weiter geht, hab ich am Samstag ein echtes Zeitproblem…

Gestern erhielt ich eine Email von der Direktorin des Zentrums, dem Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum, die mich bat, einige meiner Artikel einzusenden, bzw. bei einem Budapestaufenthalt meinerseits persönlich vorbeizukommen. Erst konnte ich es gar nicht glauben, doch nach zehn Minuten hüpfte ich von einer Couch zur nächsten 🙂

Jetzt geht’s an die Arbeit. Ich muss zwei-drei Artikel raussuchen (oder noch ein-zwei neue schreiben?) und vor allem ins Ungarische übersetzen, da die Hauptthemen zweisprachig veröffentlicht werden. Heute habe ich noch genug mit meiner Arbeit für den Mozaik Kiadó (Lehrbuch-Verlag) zu tun, aber ab morgen geht’s an die Arbeit, um die Artikel auszuwählen und zu übersetzen.

Was meint ihr, welcher Beitrag wäre wohl am besten für diese Institution geeignet? Schaut einfach mal bei ihnen vorbei, man erfährt unglaublich viel über die Deutschen Ungarns und alles, was mit deutscher Sprache und Kultur zutun hat:

http://www.zentrum.hu/de/

Schönen Dienstag an alle und vielen Dank an die fleißigen Leser!!

Eure aufgeregte Katha

Röfi

Gestern erfuhr ich, dass ich den Auftrag, ein Buch zu übersetzen, tatsächlich bekommen habe! Der kleine Roman ist im Kossuth Verlag erschienen und fasst 138 Seiten. Der Autor ist Fotograf und Journalist bei einem Naturmagazin und schildert in dem humorvollen und liebevoll geschriebenen Buch seine Beziehung zu einem Wildschwein, das er als kleinen Frischling verwaist am Dorfrand fand. Die Geschichte ist eine, die wir kennen: Ein hilfsbereiter Zweibeiner hilft dem Viebeiner zu wachsen und zu gedeihen und am Ende entwickelt sich aus dieser Situation eine lebenslange Freundschaft.

Das Buch befasst sich sowohl mit den natürlichen Lebensumständen und der aktuellen Lage der Wildschweine Ungarns, als auch mit der Verantwortung und der Aufgabe, die ein jeder von uns im Lebenskreis einnimmt (bzw. einnehmen sollte). Ich hoffe, dass es mir gelingt, dem ungarischen Naturfreund eine stilvolle und klare deutsche Stimme geben zu können und werde euch auf dem Laufen halten, wenn die Arbeiten an der Übersetzung tatsächlich beginnen.

Vorerst gibt es einen kleinen „Teaser“, um den Romanhelden und seinen Retter besser kennenzulernen:

Röfi, der verwaiste Frischling

und als ausgewachsener Romanheld

Link zum Roman